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Wesermarathon

Die schönste Quälerei des Jahres

Es ist nicht die Art, wie ich bei uns im Verein Kanu fahren gelernt habe. Bei uns paddelt man höchstens mal eine 10 km lange Strecke, wenn unterwegs eine schöne Welle ist, dann hält man sich da auch schon mal länger zum Spielen auf, aber 53 km an einem Stück, das kennen nicht mal die ganz Alten.

Ganz so schwer hat uns die Weser diese Strecke aber nicht gemacht. Mit ihrer kräftigen Strömung nimmt sie uns immer ein gutes Teil Arbeit ab. Die vielen eifrigen Mitpaddler und Streckenfresser tun das Ihrige dazu.

Dieses Jahr hat sich Peter für die Silberstrecke bis Holzminden entschieden, 80 km in weniger als 8 Stunden, als wir im Morgentau auf dem Zeltplatz unseren Kaffee kochen ist er schon weg und wir werden ihn erst wieder zu Hause sehen.

Ich hab mich entschieden mit Katharina wieder die 53 km Strecke in Angriff zu nehmen. Ein Seekajak und ein altes, aber recht schnelles Wanderkajak haben wir als Boote gewählt.

Los geht’s nach einem schnellen Frühstück am Tanzwerder in Hannoversch Münden gegen sieben Uhr. Morgenkälte und Nebel sind noch etwas ungemütlich. Aber dann, nach einer halben Stunde einpaddeln der magic Moment. Der Nebel reißt auf und hinter den Bergen des Weser Berglandes geht die Sonne auf.

Beim Ort Oedelsheim muss ich leicht grinsen. Vor Jahren war dies das Etappenziel unserer Vereinsgepäckfahrt. Heute sind wir hier mal warm gepaddelt. Die Kilometersteine habe ich im Blick, 10 km in einer Stunde, das wäre gut,- muss aber nicht.

Nach über vier Stunden, die Kurve kenn ich, wenn wir hier rum sind sehen wir schon Karlshafen, die alte Hugenottenstadt. Dann geht’s voll schnell,- um 12 Uhr, pünktlich zum Mittagessen sind wir in Beverungen,- müde und geschafft.

Der arme Peter ist jetzt irgendwo Weserabwärts und muss noch etwas. Aber der kriegt das hin.

Wir holen uns unseren Stempel und ein Lob ab, sind glücklich und müde und freuen uns schon aufs nächste Jahr.

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