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Ammer

Eine Pracht!

Eine Liebeserklärung an den wohl landschaftlich schönsten Wildwasserfluss Deutschlands.

Völlig naturbelassen nimmt sie Ihren Lauf durch eine einsame Waldschlucht, weit abseits von jeglicher Zivilisation. Nicht einmal einen Fußweg für Wanderfreunde lassen die steilen Ufer und Abhänge des Landschaftsschutzgebiets zu, von Ortschaften und Straßen ganz zu schweigen. Hier gibt es nichts, nichts außer Ruhe in einer grandiosen Landschaft. Schleierwasserfälle an moosbewachsenen und mit kleinen Höhlen und Felsen gespickten Hängen träufeln langsam, wie an Fäden in den Fluss. Ein absolut einzigartiges Naturerlebnis, geprägt von einem traumhaften Farbenspiel und einer wohltuenden Geräuschkulisse aus Nieseln und Plätschern.

Für Paddelfreunde mit etwas Routine, die im Boot sitzen bleiben wollen und meist auch können, ist dieser Fluss genau richtig. Es ist kein aggressiver Fluss. Dennoch ist‘s nichts mit „sich nur treiben lassen“, aktiv sein lautet die Devise. Naturstufen mit Walzen, Stromschnellen Schwälle und leicht verblockte Durchfahrten, Verschneidungen und kleine Katarakte sind typisch. Ab und zu liegen einige Bäume, Äste an den Ufern und vereinzelt auch im Flussbett.

Vor dem Einstieg laufen wir zum warm up über einen kleinen Waldweg am rechten Flussufer zur Scheibum: Strömung über Felsgrat, scharfe S-Kurve, danach Schrägwalze. Hui! Nun aber ab ins Boot und wie die Enten, brav hintereinander her. Unsere Rettungshelfer stehen mit Wurfsack am Ufer bereit. Nacheinander geht’s ab durch die Scheibum und gleich kurz danach durch die von Felswänden eingefasste, nur 1,5 m breite Durchfahrt mit Verwirbelungen, hinein ins wunderschöne „Kammerl“. Dann, etwas überraschend, zwei kurz hintereinander folgende Naturstufen, meist links oder mittig, bei viel Wasser wegen Rücklauf eher rechts fahrbar. Es folgen kleine Abfälle und Schwälle und dann, – dann am linken Ufer die sehenswerten, bereits beschriebenen, romantischen Schleierwasserfälle. Eine Gelegenheit zur Ruhe zu kommen. Durchatmen, – Fotoshooting-time. Ca. 2 km später Holzsteg, Gartenlaube, dann endlich ein schönes Plätzchen am Ufer. Zeit für eine Pause und zum kleinen Hunger stillen. Gestärkt erwarten uns schwierigere Passagen. Das Flussbett verschmälert sich zu einer etwas engeren und tieferen Schlucht. Deutlich stärkeres Gefälle, die Strömung wird schneller. Unter der sehr hohen Echelsbacher Brücke hindurch, ein Katarakt mit abschließender Stufe folgt (bei viel Wasser links umfahrbar, bei wenig Wasser interessant zu befahren), be careful! Rücklaufgefahr, also aussteigen und anschauen.
Weiter geht`s, noch ca. 4 Kilometer Paddelspaß. Wir sehen das Wehr bei Rottenbuch. In der Mitte befindet sich die Bootsrutsche mit abschließender Stufe. Dabei sollten jedoch die Saugwirbel des Kraftwerkeinlaufes am linken Ufer beachtet werden. Doch heute ist Niedrigwasser, da viel Wasser abgeleitet wird. Wir verzichten auf die letzten 500 m bis zum Ausstieg unterhalb der nachfolgenden Rottenbucher Brücke und tragen unsere Boote über das Gelände der Privatklinik zum Parkplatz.

Strahlende, glückliche Gesichter, Sonnenbrand Kinder. In einer vertrauten, kleinen Gruppe paddeln und einfach nur Spaß haben, – herrlich.

Und dann gibt`s die nächste Freude, Gaumenfreude: Schweinebraten oder -haxe, Knödel und Krautsalat. Typisch bayerisch, im Biergarten eines Landgasthofs, lassen wir den Tag ausklingen. Ende gut, alles gut. Auf ein Wiedersehen, bis bald, du einzigartige, wild romantische Ammer!

Fakten:

Kammerl - Rottenbucher Brücke, 12 km WW II (III)

Zur Einstiegstelle in Saulgrub, ca. 100 m nördlich des Bahnüberganges von der B 23 auf eine schmale, unauffällige Straße nach Westen, in Richtung Naturfreundehaus / Kammerl abbiegen. Nach ca. 3 km Parkplatz direkt vor der Brücke der Ammer.
In Saulgrub bzw. an der Böbinger Brücke sowie an der Rottenbucher Brücke wird täglich zwischen dem 1. Mai und dem 15. Oktober die Befahrbarkeit der Ammer durch eine Rot-/Grün-Tafel signalisiert. Pegelstand z.B. über 4-paddlers.com Ammer/Peissenberg abfragen und Befahrungsregeln beachten.

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